Besuch im Waisenhaus und Neubau

Der Tag beginnt mit dem Besuch im Waisenhaus von AEPN und wir freuen uns schon sehr die Kinder und das Haus sehen zu dürfen. Viele Kinder dort sind Sozialwaisen, sie haben zwar ein Elternteil aber wenn eine Mutter von ihrem Mann verstoßen wird oder er stirbt, nimmt der nächste Mann die Kinder vom ersten Mann nicht an und somit kommen viele Kinder teilweise im Kleinstkindalter auf die Straße.

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Im Haus werden wir mit leuchtenden Augen die aus den Fenstern blickten empfangen und dürfen uns vor Ort ein Bild der beiden Häuser machen. Ein Haus dient als Wohnhaus, das andere als Schule und mittendrin zwischen den Häusern laufen noch mal soviele Kinder hin und her und freuen sich das ein paar Europäer sich dort in dem Viertel verirrt haben. Die Atmosphäre ist sehr schön, obwohl die Umgebung nicht kindsgerecht ist, aber es wird alles getan um dies zu verändern. Es gibt keinen großen Komfort in den Häusern, graue Betonböden wo kleiner dünne Teppich liegen und auf denen die Kinder sitzen, die Schlafzimmer sehen ähnlich aus, es wird auf dem Boden geschlafen, die Häuser sind dunkel und kühl und es gibt sehr viele Fliegen. Das ein oder andere Bild hängt an der nackten Wand, aber sie sind glücklich und freuen sich sehr über unseren Besuch. Wir malen mit den Kindern und haben Papier und einfache Holzstifte mitgebracht, eine wahre Gaudi! Stefan ein Teilnehmer, hat eine Gitarre dabei und wir fangen an zu singen. Nach zwei Minuten stehen alle Kinder auf, das Malen ist unwichtig geworden, es wird geklatscht und getanzt. Was für ein schönes Gefühl, hier mittendrin zustehen, ein Gefühl von Glücklich sein macht sich im Körper breit.

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Nach der Besichtigung fahren wir auf die Baustelle des Neubaus von AENP, dieses Haus wird mit den Spendengeldern der Dust-and-Diesel Rallye finanziert. Zweistöckig ist das Gebäude, eine kleine Seltenheit in diesem Neubaugebiet von Nouadhibou. Der Innenausbau ist weiter fortgeschritten als es von außen aussieht.

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Was uns von einem Mitarbeiter erzählt wird erschreckt. Al Kaidha ist aktiv in der Stadt und kidnappt Waisenkinder nach der Schule für Ihre Zwecke, aus diesem Grund soll ein Fahrdienst organisiert werden, der die Kinder von der Schule abholt. Sehr perfider Plan, Kinder zu kidnappen wo man sicher sein kann, niemand wird sie abends vermissen!

Die nächste Station unserer Tagesetappe in der Stadt ist ein Wohnviertel, dort laden wir die Hilfsgüter und die Wassertanks und diverse Spielsachen bei einem Mitarbeiter von AEPN ab, die dann an die Kinder verteilt werden. Wir erregen Aufsehen mit unserem LKW und in kürzester Zeit sitzt eine kleine Traube von Kindern an die 20 Stück vor unserem LKW und schaut zu und kichert sich in die kleinen Hände. Dort habe ich auch das gesehen, was ich auch nur aus dem Fernsehen kannte und was mich fasziniert hat, Kinder die mit Autoreifen spielen und das Rad über staubigen, holprige Straßen treiben und schreiend hinterherlaufen.

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Der Tag ist aber lange noch nicht zu Ende, es geht ins Stadion zum traditionellen Fußballspiel gegen eine lokale Mannschaft, dieses Fußballspiel findet wohl immer gegen die Ralleyteilnehmer statt wenn sie in der Stadt sind. Wir verlieren 3:1, die Jungs sind verdammt gut oder wir verdammt schlecht, egal, wir bekommen sogar noch einen kleinen Pokal für unsere Niederlage.

Im Anschluss kommt für die Männer wohl der spannendste Teil des Tages, es werden die Autos an den Autohändler verkauft. Wie auf dem Bazar in Marrakesch geht es zu, um jeden Euro wird gefeilscht und am Ende haben wir ein Rekordsumme von 24.285€ als Spendengelder eingenommen durch den Verkauf der Autos.

Alleine der LKW wurde für 5010€ verkauft! (Davon entfielen 10€ auf den Volvo welcher aufgeladen gleich mitverkauft wurde)

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Hier preise ich dem Verkäufer die super Zwillingsreifen mit ganz viel Restprofil an…

Abda, der Waisenhauschef lädt uns abends in sein Haus zum Abendessen ein, es gibt Couscous mit Lamm, einer leckeren Zwiebelsauce und Gemüse. Es herrscht Geschlechtertrennung beim Essen und gegessen wird mit den Händen, was für uns Frauen nur positiv ist, denn kurz nach dem Essen, wird sich nur schnell die Finger gewaschen und wir werden mit Trommelmusik zum Tanz aufgefordert, der mit viel Gelächter begleitet wird, weil wir uns ziemlich steif bewegen im Gegensatz zu den Maurinnen.

Was für ein erlebnisreicher und schöner Tag!

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