Die Grenze

Völlig schlaftrunken setzte ich mich um 6:00h in die Kabine und fahre Richtung Niemandsland, es ist ein Abschnitt zwischen der Westsahara und Mauretanien- vermint und somit mit Vorsicht zu genießen! Nach ein paar Stunden fahrt und einem wunderschönen Sonnenaufgang in der Wüste bin ich zu erschöpft und lasse Thomas weiterfahren. Wir treffen auf der Fahrt noch auf einen Wüstenschakal und eine Dromedakarawane die von einem Tuareg –erkennbar am blauen Turban geführt wird. Kurz vor Grenzübertritt fahren wir alle im Konvoi. Die Ausreise gestaltet sich als extrem schnell, möglicherweise ist genug Geld über den Tisch geflossen und die Anspannung steigt zur Durchfahrt durch das Niemandsland bis zur Grenze von Mauretanien. Ein „unkomisches Gefühl“ kommt hoch als wir durch das Minengebiet fahren, ich fühle mich extrem sicher! Wie ein Mensch doch ticken kann im Kopf, vor dem Urlaub war noch alles unbekannt und extrem gefährlich und jetzt wo man es selbst erlebt, ist die Angst nur ein Spukgespenst geworden.

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Die Einreise nach Mauretanien dauert dagegen länger und sie lassen uns schon ein wenig in unseren Autos in der Mittagshitze sitzen, es wird nicht viel rumgelaufen, einige gehen auf die Toilette aber die meiste Zeit sitzen wir im Auto. Man sollte die Grenzbeamten dort einfach nicht zu sehr reizen!

Nach dem Grenzübertritt werden wir mit einer Polizeieskorte nach Nouadhibou eskortiert. Auf dem Campingplatz heißt uns der Leiter der Waisenhäuser willkommen und begrüßt uns in Mauretanien! Nach der Begrüßung gehen wir mit einer Gruppe in die Stadt. Dort sieht man zum ersten Mal, für mich jedenfalls, die 3. Welt aus dem Fernsehen in Realität. Es berührt mich nicht im Negativen oder das es mir Angst macht oder mich ekelt, nein, durch die lange Reise hierhin über die vielen km Straße, die Strapazen die man hatte, ist man am Ziel angekommen und mit dem Ziel verbindet man Freude.

Es gibt ein Begrüßungsessen für uns, was uns auf dem Boden einer großen Halle auf dem Campingplatz abends serviert wird: Hähnchen mit Pommes und Salat! Ich schäme und geniere mich ein wenig, das ich in einem armen Land mit solch einem Essen empfangen werde, wo man genau weiß das zwei Straßen weiter nicht genug Essen für jeden auf dem Teller liegt! Das ist eben Gastfreundschaft.

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