Huckepack Wüsel

Das Auto am Haken war leider der rote Volvo und wurde nach kurzer Überlegung, nachdem wir die komplette Ladefläche außer die Wassertanks ausgeräumt und auf andere Fahrzeugt verteilt hatten, über eine selbstgebaute Rampe auf unseren LKW gehievt. So hatten wir ein „rotes Wüsel“ mehr an Board; Namensgebung erfolgte über den Besitzer aus den Worten WÜSten ELch. In der Wüste konnten wir im wahrsten Sinne des Wortes das Auto nicht stehen lassen, da es offiziell nach Marokko eingereist war und somit auch wieder aus Marokko ausreisen musste, egal wie und das Wie war eben die Ladefläche des LKWs! Der Einfuhrzoll für ein altes Auto liegt zur Zeit bei rund 7000€.

Hier sollte jetzt ein Foto der Beladungsaktion hin, habe aber vergessen in der Situation zu fotografieren. Muss mal sehen ob ich da mal eins von einem anderen Teilnehmer bekomme.

Gut gelaunt und mit einem Beifahrer mehr im Führerhaus starten wir diesen Tag. Die Landschaft führt uns durch karges Wüstenland, Sand türmt sich langsam auf zu Dünen und wir kommen der Küste wieder näher. Dromedare sind jetzt öfter an den Straßenrändern zu sehen, wie bei uns Schafe oder Kühe, grasen sie in der Landschaft und auch das passende Verkehrsschild mit „Achtung Dromedare“ steht jetzt ab und an am Wegesrand. Der Tag entpuppte sich als sehr heiß (42C), man will kaum reden und die Augen verlieren sich in der monotonen Landschaft rechts und links der Straße, der Fahrtwind schickt den trockenen Sand in kleinen feinen Mengen in die Kabine und legt sich über alles, ein Stillleben das da jäh mit einem lauten Knall und einem Schlittern des LKW unterbrochen wird und Dank Thomas kontrolliert in einem Seitengraben zum Stillstand kommt. Wie gut das ich heute nicht gefahren bin!

Der Reifenwechsel ist mühsam, eine vielbefahrene Straße wo LKWs und Autofahrer in einer teilweisen absoluten verrückten Geschwindigkeit an uns vorbeirasen, die Sonne die auch um 17.00h noch erbarmungslos auf den Kopf scheint, schlecht verräumte Ersatzräder die unter Flüchen von der Ladefläche heruntergeworfen werden und dann einige Meter springend in die Landschaft hopsen und ca. 1,5 Tonnen mehr Last auf den Achsen (der Wüsel) lassen uns an unserer Grenzen kommen. Aber als Team, ist auch dieser Reifenwechsel irgendwann geschafft.

Auf den letzten Kilometern ist es ganz still in unserer Kabine, wir müssen noch ein paar Stunden fahren, es dämmert und dann hat die Dunkelheit um uns herum alles verschluckt. Wir sind erschöpft und der Tag hat uns wirklich etwas abverlangt, Grenzerfahrung mit Körper und Geist. Wir waren fast 12h auf dem Bock mit nur einer kurzen Pause am Nachmittag. Aber auch diese Tage prägen!

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